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Demenz durch geistige Überstimulation?

Großbritannien. Eine interessante Hypothese zur Demenz-Entstehung stellt M. N. Saunders zur Diskussion. Die Hypothese geht von der Beobachtung aus, daß sich der Organismus vor Überstimulation (Drogen, Lärm) wehren kann, indem er zum Beispiel die Zahl von Zellrezeptoren oder den Antransport anregender Substanzen in Form einer Durchblutungsdrosselung verringert. Psychisch kann dies mit Gefühlen von Langeweile und Depression einhergehen. In der Folge braucht es dann deutlich gesteigerter bzw. vermehrter Reize, um diese Gefühle wieder zu beseitigen. Da die organischen und physiologischen Veränderungen bei einer Demenz (Zelldegeneration, Rückgang der Zellvernetzung, Mangel an Botenstoffen, Durchblutungsverringerung) durchaus zum Bild einer Anpassung auf Überstimulation passen würden, ermuntert Saunders dazu, die Hypothese zu überprüfen. Kamen vor 50 Jahren eher interne Stimuli als krankmachende Stressoren in Betracht (wie Angst und seelische Belastungen), so sind es nach Ansicht des Autors heutzutage eher externe (z.B. Fernsehen, Lärm).

M. N. Saunders: the physiology of boredom, depression and senile dementia. Medical hypotheses 1996 (46) 463-466