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Milieuhilfen für Demenz-Kranke

 

von Diplom-Sozialpäd. Hans-Dieter Mückschel, Vorsitzender des Bayerischen Landesverbandes der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft

   Die „Milieutherapie“ ist heute ein fester Bestandteil ganzheitlicher Betreuung dementer Menschen. Zugleich verdeutlicht sie „ganzheitliches Behandeln“ besonders anschaulich.

   Milieutherapie bei Demenz-Kranken setzt auf mindestens vier Ebenen an, die allesamt miteinander verwoben sind:

1.    am Kranken selbst

2.    an seinem sozialen Umfeld

3.    an seinem Wohn- und Lebensraum und

4.    an der Betreuungsatmosphäre.

   Auf allen genannten Ebenen verfolgt Milieutherapie die gleichen Ziele wie

1.    Symptomlinderung (Angst, Unruhe, Aggression)

2.    Fördern und Erhalt der Alltagsbewältigungsfähigkeiten

3.    Stärkung und Erhalt der Kompetenz, mit der Behinderung zu leben.

Zu den Methoden gehören die Arbeit an und mit der Biographie des Kranken, der Erhalt seines Selbstwertgefühls, medikamentöse Therapie, Trainingsangebote, Tagesstrukturierung, Entwicklung von Handlungskompetenzen bei den Betreuern, Beratung und Schulung der Betreuer, praktische Entlastung der Betreuer (z.B. durch Tageskliniken, Angehörigen-Gruppen, Kurzurlaube, Freizeit- und Kontaktangebote), Wohnungsanpassung, Wohnraumgestaltung und Hilfsmittelnutzung.

   Heime erschweren Milieutherapie mitunter erheblich. Sie haben ihre eigenen Gesetze und ihr eigenes Milieu, das von den Kranken ein hohes Maß an Anpassungs- und Orientierungsvermögen verlangt. Genau dieses geht den Betroffenen aber zunehmend verloren.

Nach einem Vortrag auf dem 1, Kongreß der Bayerischen Alzheimer Gesellschaften. Erlangen, 25.10.1996.