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Diskussion:

Demenz-Tests in der Kritik

München. Außergewöhnlich kritisch befaßt sich J. Zihl mit der gängigen Art und Weise, wie Demenz-Kranke derzeit testpsychologisch untersucht werden. Demenz-Spektrum nennt seine wesentlichen Kritikpunkte. Anschließend nehmen zwei renommierte Testpsychologen dazu Stellung.

   Zur Diagnostik von Demenzen schreibt J. Zihl: „Die diagnostische Differenzierung kann allerdings mit den häufig sowohl in der klinischen Routine als auch in der Demenzforschung verwendeten Instrumenten nicht gelingen, die die Messung des Intelligenzquotienten, die Erhebung eines „minimalen“ Status oder die Erfassung des intellektuellen bzw. neuropsychologischen Status mit Hilfe von Testbatterien zum Gegenstand haben. Diese Verfahren sind zur Erfassung einer „Demenz“ unzureichend, invalide und nicht genügend reliabel; z.T. halten sie elementaren psychometrischen Anforderungen nicht stand. Die Items sind unreflektiert und willkürlich zusammengestellt, und die Testung folgt mehr dem Gießkannenprinzip als einer hypothesengeleiteten diagnostischen Strategie. Die daraus resultierenden Demenz- oder Ischämiescores sind undifferenziert und teilweise irreführend, da sie mit einer hohen falsch-positiven Fehlerrate behaftet, und somit diagnostisch weitgehend unbrauchbar sind. Trotzdem werden weiterhin neue „Mini-State“-Untersuchungsbatterien kreiert, die zwar wenig Zeit in Anspruch nehmen (15-20 Minuten), aber auch dementsprechend „dünn“ ausfallen.“

Zihl: Der Beitrag der Neuropsychologie zur Psychiatrie. Fortschr. Neurol. Psychiat. 1996 (64) 403-417

 

Stellungnahme von Prof. Dr. Dr. Hellmut Erzigkeit und Dipl. Psych. H. Lehfeld, beide Universität Erlangen

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