England.
Immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger jüngeren Menschen
gegenüber. Diese demographische Entwicklung wird die schon heute zu
beklagende pflegerische Mangelsituation weiter verschärfen. Das gilt vor
allem auch für die zeitaufwendige Betreuung Demenzkranker. Diese Personen
müssen meist von Angehörigen oder Pflegern beaufsichtigt und an bestimmte
Handlungen erinnert werden. Nun soll künstliche Intelligenz dem Problem
Abhilfe schaffen. Der „Coach“ ist eine Kombination aus PC und Kamera, mit
der zunächst die Handlungsweisen eines Demenzkranken studiert werden. Dann
wird die Sprachausgabe des Computers für bestimmtes abweichendes
(„verwirrtes“) Verhalten mit verbalen Anweisungen bestückt. Diese sollen
den Patienten an den richtigen Ablauf bestimmter Tätigkeiten (wie
Toilettenbesuch, Händewaschen, Essen) erinnern. Sobald der Computer
aufgrund von Kameraaufnahmen erkennt, dass das Handeln des „Betreuten“ von
der „Regel“ abweicht, fordert er den Patienten zu „korrektem“ Verhalten
auf. Bei einem Test mit Personen, die sich beim Händewaschen wie
„Verwirrte“ verhielten, reagierte der „Coach“ zu 95 Prozent richtig mit
seinen Anweisungen. Im nächsten Schritt plant das Entwicklungsteam, den
„Coach“ an zehn tatsächlich Demenzkranken zu testen. Eines der Ergebnisse
dieser Studie wird sein, ob sich Demente von künstlicher Intelligenz
überhaupt etwas sagen lassen.
A. Mihailidis
u.a.: The use of artificial intelligence in the design of an intelligent
cognitive orthosis for people with dementia. Asst. Technol. 2001 (13)
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