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Patienten mit vaskulärer Demenz sind oft anämisch

Australien. Fast 45 Prozent aller Kranken, die unter einer vaskulären Demenz leiden (allein oder in Kombination mit einer Alzheimer-Demenz), haben einen erniedrigten Hämoglobinwert (<13 g/dl bei Männern und <12 g/dl bei Frauen). In der altersentsprechenden Bevölkerung findet sich die gleiche Normabweichung nur bei 17 Prozent.

    Diese therapierelevanten Hinweise geben E. A. Milward und Kollegen auf Grund einer retrospektiven Studie. An ihr beteiligten sich 316 Personen mit einem Durchschnittsalter von rund 85 Jahren. Von ihnen hatten 63 Personen eine Demenz. An einer Anämie litten – ungeachtet des Geschlechts – rund 35 Prozent aller 14 Patienten mit rein vaskulärer Demenz. Bei den 9 Patienten mit einer Mischform aus Alzheimer- und vaskulärer Demenz waren es sogar 55,6 Prozent. Angesichts dieser Zahlen erscheint es ratsam, bei Kranken mit einer vaskulären Demenz ein Blutbild anzufertigen. Sollte sich dabei eine Anämie herausstellen, kann deren Behandlung zur Besserung bzw. Verlangsamung der Demenz beitragen. Die Autoren weisen darauf hin, dass sich die Symptome einer vaskulären Demenz und einer Anämie überlappen können (z.B. in Form von Apathie, Vergesslichkeit, Verwirrung, Kreislaufstörungen, Benommenheit mit Stürzen, Sehstörungen). Darüber hinaus kann eine Anämie die Folgen einer bereits eingeschränkten Hirndurchblutung verstärken.

E. A. Milward u.a.: Evidence for association of anaemia with vascular dementia. NeuroReport 1999 (10) 2377-2381